19.05.25

Auf dem Holzweg direkt in die Zukunft

Beim IBA’27-Festival hat das IBA-Projekt ZERO. in Stuttgart-Möhringen gezeigt, wie Bürogebäude künftig gebaut und genutzt werden können. Noch vor der offiziellen Eröffnung öffnete das fast fertiggestellte Haus in Holzmodulbauweise seine Türen – und zog viele Neugierige an. Wer durchs Gebäude ging, spürte sofort: Hier herrscht eine besondere Atmosphäre.

Niklas Humm, Projektleiter bei CPM, führte durch das Haus und erklärte, was das ZERO. so besonders macht. Nicht Stein auf Stein wurde hier gebaut, sondern mit rund 300 vorgefertigten Holzmodulen, die in nur zwölf Wochen vor Ort aufeinandergestapelt wurden. Das beschleunigte die Bauzeit erheblich und entlastete die Umgebung.

Auch die Haustechnik folgt einem reduzierten Prinzip. Statt durchgängig auf mechanische Lüftung zu setzen, entwickelte das Planungsteam gemeinsam mit dem Stuttgarter Unternehmen Transsolar ein natürliches Belüftungskonzept. Nur im Erdgeschoss, wo sich Gemeinschaftsbereiche wie Kantine, Besprechungszonen und Gym konzentrieren, kommt eine Lüftungsanlage zum Einsatz. In den Obergeschossen sorgen klug platzierte Lüftungsklappen für frische Luft. Das spart Energie – und reduziert Aufwand und Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung.

Auch das Nutzungskonzept weicht vom Gewohnten ab: Die Infrastruktur wird geteilt. Gemeinschaftsflächen, Besprechungsräume, Kantine und weitere Angebote im Erdgeschoss stehen allen Mieter:innen offen – sogar benachbarte Firmen können sie mitnutzen. So entsteht ein offenes Haus für Austausch statt abgeschotteter Büroinseln.

Parallel zu den Führungen fand im Innenhof eine gut besuchte Hocketse mit Ausstellung statt. Planer:innen, Baufirmen und Projektpartner präsentierten sich – darunter die Bauherren Riehle Koeth Architekten und der Projektsteuerer CPM, die beide auch selbst ins ZERO. einziehen werden. Kinder konnten an einer Werkbank mit Holz bauen, während eine Fotoausstellung den Bauprozess vom ersten Spatenstich bis zum fertigen Modul nachzeichnete.

Zwischen Streetfood, Musik und Gesprächen im Schatten des neuen Gebäudes zeigte sich auch die IBA’27 mit ihrer Wanderausstellung. Sie gab Einblicke in weitere Projekte der Internationalen Bauausstellung und setzte das ZERO. in einen größeren Zusammenhang. So wurde dieser Festivalbeitrag zu einem lebendigen Ort der Begegnung – zwischen Fachwelt, Nachbarschaft und allen, die neugierig auf das Bauen von morgen sind.

Tobias Schiller / IBA’27-Team

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