07.12.23

Besuch bei TRIQBRIQ in Tübingen

Ein wenig erinnert der Holzstein an einen überdimensionierten Legostein. Das Holzbausystem von TRIQBRIQ funktioniert vom Prinzip her tatsächlich ähnlich: Massivholzsteine mit dreiaxialer Struktur werden leim- und metallfrei miteinander verbunden und gestapelt.
Wie das genau funktioniert und welche Vorteile dieses neuartige Rohbausystem hat, davon konnten sich jetzt 30 Interessierte im Stammwerk der TRIQBRIQ AG in Tübingen überzeugen. Max Wörner, Mitbegründer und Vorstand, erklärte die Intention hinter dem Produkt: Ein modulares, nachhaltiges und kreislauffähiges System zu entwickeln, das aus günstigem Schwach- und Schadholz besteht und dennoch alle bauphysikalischen Eigenschaften aufweist, die für mehrgeschossige Bauten gefordert werden. Zum Thema Ressourcen stellte der Architekt Max Grosse, verantwortlich für die Produktentwicklung, mit dem Kiri-Holz zusätzlich eine neue Holzart vor, die neben anderen Hölzern, wie Birke oder Fichte, ebenso zur Herstellung der BRIQs verwendet wird. Die Staudenpflanze ist vergleichsweise schnellwachsend und kann auf landwirtschaftlichen Flächen großflächig angebaut werden.

Faszinierend war anschließend der fast vollständig automatisierte Vorgang der Herstellung mittels Roboter. In Zukunft wird innerhalb von wenigen Sekunden ein Baustein produziert werden können und damit ein wichtiges Ziel von TRIQBIRQ erreicht: den Baustoff in die Breite zu bringen, das heißt, möglichst schnell in ganz Deutschland zu produzieren, wie Max Wörner erläutert.

Während der anschließenden Fragerunde mit einigen Architektinnen und Architekten ging es um die praktische Anwendung: Ist das System ebenso für Gebäudeklasse 4 und 5 geeignet? Wie sieht es mit der Energie-Effizienz aus? Und wie liegen die Kosten im Vergleich zur konventionellen Massivbauweise?

Alles in allem ein sehr spannender Austausch, der nicht nur die Lust am Holzbau weckte, sondern auch den Wunsch, dass sich der innovative Ansatz schnell etablieren kann. TRIQBRIQ ist Teil des IBA’27-Netzes.

Bilder: IBA’27 / Hans-Peter Künkele / Ursula Hoffmann

Ursula Hoffmann / IBA’27-Team

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