Mit der Ameise zur IBA’27!
Wenn technisch alles klappt, die Finanzierung steht und die Genehmigungsbehörden milde gestimmt sind, könnten Besucher:innen der IBA’27 zwei Projektstandorte mit einem autonom fahrenden Kleinbus besuchen. Die IBA-Projekte »Hangweide« in Rommelshausen und »Neckarspinnerei Quartier« in Wendlingen erfüllen die Rahmenbedingungen als Punkt-zu-Punkt Modellprojekt. Mit 20-25 km/h ist die Fahrgeschwindigkeit moderat und verträgt sich ausgezeichnet mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Bei der gut besuchten Veranstaltung des Konsortiums aus Kommunikationsbüro Ulmer, Interlink, Fraunhofer IAO, Bertrandt Group, Verkehrsministerium und weiteren Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft informierten die Veranstaltenden am 4. Dezember über die Projektarbeit und den Stand des autonomen Fahrens als Baustein des ÖPNV. Frank Ulmer moderierte mit Leidenschaft, Hannes Riehle, Architekt und Nutzer des IBA’27-Projekts ZERO., öffnete als Gastgeber die einladenden Räumlichkeiten in Stuttgart-Möhringen für das Event. Und Andreas Hofer hob als Intendant der IBA in seinem Grußwort die Wichtigkeit des Modellvorhabens für den Transport der zahlreichen Besucher:innen in Rommelshausen und Wendlingen hervor.
Fuß weg, Hand weg, Augen weg, Punkt zu Punkt und ungeplant. Das sind die fünf Levels beim autonomen Fahren. Die »Ameise« kann technisch, im Prinzip, Level 4. Es braucht aus Sicherheitsgründen aber einen versierten und damit teuren Begleitfahrer:in, der im Bedarfsfall einspringen kann. In den USA werden pro Woche zwei Millionen Meilen mit autonomen Systemen absolviert. Ohne Genehmigung und ohne Sicherheitsfahrer:in. Und auch in China ist man wesentlich weiter in der Erprobung autonomer Beförderungssysteme. Können die besten Autobauer der Welt hier aufschließen oder ist der autonome Shuttelbus wegen »German Angst« längst abgefahren? Laut Umfragen haben jedenfalls die Fahrgäste mit einem autonomen Shuttlesystem keinerlei Berührungsängste.
Zunächst löst sich jedoch das Konsortium um das Projekt »Ameise« zum Jahresende 2025 auf. Anwesenheit und Bekundungen von drei Landtagsvertreter:innen lassen darauf hoffen, dass die Anschlussfinanzierung für die beiden Modellprojekte gelingt. Die IBA freut sich schon darauf, wenn der Traum vom autonomen Fahren bis 2027 realisiert und die sogenannte »letzte Meile« vom Bahnhof zu den beiden Projektstandorten mit dem Kleinbus »Ameise« absolviert wird.

Hans Peter Künkele / IBA’27-Team
