AKBW meets IBA – Holzbau: Chancen, Praxis, Perspektiven
Am 14. Juli 2025 drehte sich bei AKBW meets IBA im Haus der Architekt:innen Stuttgart alles um den Holzbau. Rund achtzig Gäste verfolgten die Diskussion, warum Holz als Baustoff aktuell an Bedeutung gewinnt: reduzierte CO₂-Emissionen, nachwachsende Ressource, kürzere Bauzeiten durch Vorfertigung und viel Spielraum für Gestaltung sind die Vorteile des Holzbaus. Aber: Holzbau stellt auch neue Anforderungen an Planung und Prozess – darin waren sich die Vortragenden einig.
Impulse aus der Praxis:
Hans Drexler (DGJ Architekten und Teil des IBA’27-Kuratoriums): Für Holzbau braucht es integrierte Planung und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nur dann lassen sich die ökologischen und baulichen Vorteile ausspielen.
Christian Ruhdorfer (Nokera): Serielle Holzbausysteme, wie sie am »Rauher Kapf West« zum Einsatz kamen, zeigen, wie nachhaltiges Bauen effizient wird.
David Cook (haascookzemmrich): zeigte am Beispiel der IBA-Projekte Korber Höhe und Der neue Stöckach, wie innovative Holz-Hybridkonstruktionen vielfältige Lösungsansätze für urbane Verdichtung und klimafreundliche Architektur eröffnen.
Philip Bacher (Tragwerksplaner und Holzbauexperte bei Pirmin Jung) unterstrich die Bedeutung, Holzbaukompetenz frühzeitig in den Entwurfsprozess einzubinden, um anspruchsvolle Konstruktionen effizient, sicher und gestalterisch hochwertig umzusetzen.
Jana Nowak (Knippers Helbig): Modulraster und exakte Planung helfen, Gestaltung mit Funktion zu verbinden.
Vandana Shah (Blocher Partners): zeigte am Beispiel des IBA-Projekts Hangweide auf, dass sich Zielkonflikte – etwa bei Baukosten und bezahlbarem Wohnraum – nur gemeinsam lösen lassen.
Sigrid Müller-Welt (UTA) und Julio de la Fuente (Gutiérrez-delaFuente): Klare Strukturen im Planungsprozess sind entscheidend. Holzbau bietet vielfältige Gestaltungsspielräume.
Emanuel Maier (Gapp Objektbau) stellte sein Unternehmen sowie praxisnahe Ansätze für Vorfertigung und modulare Holzbausysteme im Geschosswohnungsbau vor.
Fazit der Diskussion: Holzbau hat sich als bewährte, nachhaltige und flexible Bauweise etabliert. Er überzeugt heute mit hoher Energieeffizienz, kurzer Bauzeit und architektonischer Vielfalt. Die aktuellen Trends und Zahlen zeigen: Holzbau ist längst kein Nischenthema mehr, sondern gewinnt im Neubau wie im Gewerbebau deutlich an Anteil. Innovative Technologien treiben die Entwicklung stetig voran. Die Branche setzt zunehmend auf Digitalisierung, Vorfertigung und ressourcenschonende Konzepte. Das sind zentrale Faktoren für bezahlbaren, klimafreundlichen Wohnraum und zukunftssicheres Bauen. Gerade in Zeiten gestiegener Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz spielt Holz seine Stärken aus. Holzbau ist somit nicht nur zukunftsfähig, sondern auch ein entscheidender Faktor für das nachhaltige Bauen von morgen.
Die nächste Ausgabe von AKBW meets IBA findet am 21. Oktober 2025 wieder in Stuttgart statt. Mehr Infos dann hier: www.iba27.de
Tina Muhr / IBA’27-Team
