Generationenwohnen neu gedacht
Im kleinen, aber feinen Stuttgarter Stadtteil Münster fand im Rahmen des IBA’27-Festivals #2 der Fachtag »Generationenwohnen – Wie gestalten wir gemeinsam den Alltag?« statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (vbw). Der Tag bot vielfältige Einblicke in zukunftsweisende Wohnprojekte und förderte den Austausch über neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens.
Nach der Begrüßung stellte der Tübinger Wohnforscher und Vorstand der nestbau AG Prof. Dr. Ulrich Otto praxisnahe Beispiele für generationenübergreifendes Wohnen vor. Besonders im Fokus standen Cluster-Wohnungen, ihre Vorteile, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen. Ein Film über vergleichbare Projekte in der Schweiz zeigte eindrücklich, wie dieses Wohnmodell im Alltag funktionieren kann. Das Publikum reagierte mit großem Interesse und vielen Fragen.
Am Nachmittag besuchten die Teilnehmenden das zukünftige IBA’27-Projekt »Zukunft Münster 2050«. Michael J. Rosenberg-Pohl, geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft Münster a.N. eG, führte über das Gelände und erläuterte die Vision eines inklusiven und generationenverbindenden Wohnquartiers.
Den Abschluss bildete eine offene Gesprächsrunde mit Expert*innen und einer Bewohner*innen. Gemeinsam wurden Erfolgsfaktoren für gemeinschaftliches Wohnen diskutiert.



Marco Ehm / IBA’27-Team
1 Kommentar

Mit das Inspirierendste an dem Projekt in Münster: die Normalisierung des außergewöhnlich Innovativen. Ein Vorzeigeprojekt mitten drin in der liebenswürdigen grundsoliden, sehr konventionell wirkenden Bebauung und Genossenschaft. Gerade kein Szene-Projekt – aber voller klasse Ideen ganz vorn dran an der Diskussion.
Und der vbw-Anlass hat großen Spaß gemacht – mit lauter guten Leuten. Auf dem Podium mit Iris Beuerle vom vbw und Andreas Hofer … und einer so lebensklugen Bewohnderin!
Was deutlich wurde – a propos Normalität: Ohne IBA’27 wäre hier vlt. eine stinknormale mehrgeschossige Normal-Schachtel hingestellt worden, das hat der ganz offensichtlich vom Projekt selbst richtig begeisterte – sonst so nüchtern wirkende – Vorstand Rosenberg zugegeben. Und ließ durchblicken, dass er das neue Projekt mit all seinen experimentellen Gehalten aber mit Herzblut und all seiner Erfahrung umsetzen will!
Prof. Dr. Ulrich Otto