Innovativ, gemeinschaftlich, zirkulär: Das Haus für Studierende beim IBA’27-Afterwork
Beim IBA’27-Afterwork am 23. Oktober drehte sich alles um ein kleines Grundstück mit großer Idee: In Stuttgart-Rohr soll auf nur 370 Quadratmetern ein Haus für Studierende entstehen, nachhaltig, bezahlbar und mit einem innovativen Holz-Lehm-Verbundsystem gebaut. Architekt Harald Baumann von 2BA-Architekten, seine Kollegin Stefanie Roth und der Bauherr Roland Alber gaben Einblicke in den aktuellen Planungsstand und berichteten über die besonderen Herausforderungen des schmalen Grundstücks zwischen Bahntrasse und Robert-Koch-Straße.
Das Vorhaben steht in den Startlöchern und wartet derzeit noch auf eine Förderzusage des Landes. Es setzt auf eine konsequent ökologische Bauweise. Die Wände bestehen aus vorgefertigten Elementen aus Holz und Lehm, ohne Kunststoffe, mit einer Papierschicht als Dampfsperre und Stroheinblasdämmung für hohen Schallschutz. Der Lehm stammt aus der Baugrube des IBA’27-Projekts »Quartier am Rotweg« in Stuttgart-Rot und wird seit einem Jahr zwischengelagert. Kurze Transportwege der Baumaterialien, Schraubfundamente statt Beton und die Möglichkeit des Rückbaus unterstreichen den zirkulären Ansatz.
Geplant sind neun Zimmer, darunter ein barrierefreies im Erdgeschoss. Das Haus fördert gemeinschaftliches Wohnen und nutzt die gute Anbindung an die Hochschulen in der Region. Als erster mehrgeschossiger Bau mit dem patentierten Andi-Breuss-System wird es zum Prototyp für ressourcenschonendes Bauen in urbanen Lagen.
Im Anschluss wurde bei Musik und Getränken lebhaft über das Vorhaben, Materialien und die Zukunft des Bauens diskutiert. Das IBA’27-Afterwork bot einmal mehr einen offenen Rahmen, um neue Ideen kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen, ganz im Sinne einer Stadtregion im Wandel.

Thea Leisinger / IBA’27-Team
