11.05.25

IBA’27-Festival in Wendlingen: Holzparkhaus und Neckarspinnerei als Vorbilder für nachhaltige Stadtentwicklung

Holzparkhaus Wendlingen: Mobilität und Wandel zusammengedacht

Am 10. Mai zeigte Wendlingen beim IBA’27-Festival, wie Zukunft gebaut wird – und das mit Holz. Stadtbaumeister Axel Girod führte durch das neue Holzparkhaus, ein IBA’27-Projekt, geplant von herrmann+bosch architekten. Die Besucher:innen waren begeistert: »In so einem schönen Parkhaus war ich noch nie«, so das spontane Fazit einer Teilnehmerin.

Das Gebäude liegt ideal direkt am Bahnhof – perfekt für Pendler:innen. Neben PKW-Stellplätzen bietet das Parkhaus auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Einige Parkflächen sind an ein benachbartes Unternehmen vermietet. Das Gebäude überzeugt mit einem durchdachten Wasserkonzept, Stromerzeugung auf dem Dach und einer radikal kreislauffähigen Bauweise. Keine Verbundstoffe, fast ausschließlich gesteckte oder verschraubte Verbindungen, für sortenreinen Rückbau und Wiederverwendung. Die Holzkonstruktion mit Brettschichtholz-Stützen und 12 cm starken Brettsperrholzdecken erlaubt eine spätere Umnutzung zu Wohn- oder Arbeitsräumen mit einem natürlich belichteten Innenhof anstelle der mittigen Fahrrampe. Architektur mit Weitblick – ressourcenschonend und wandelbar.

Neckarspinnerei: Industriekultur im Wandel

Zeitgleich öffnete die Neckarspinnerei beim NQ-Festival ihre Tore. Auch dieses Projekt ist Teil der IBA’27. Führungen mit Frank Reiner, Würstchen vom örtlichen Verein, Getränke von Leben Inklusiv e.V. und eine Hüpfburg schufen eine einladende Festivalatmosphäre.

Die ab 1860 entstandene historische Spinnerei ist das Herzstück des Areals. Das Hauptgebäude mit seiner Sichtziegel-Fassade wurde damals vom Architekturbüro Silber entworfen. Nach dem Umbau zieht hier die Stiftung LebenInklusiv e.V. ein, mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, einer Inklusionskantine und weiteren sozialen Angeboten.
Ein zweiter Gebäudekomplex aus dem Jahr 1904 ergänzt das Ensemble: eine Spinnhalle mit Sheddächern und ein Batteurbau mit Staubturm, entworfen vom Industriearchitekten Philipp Jakob Manz. Heute nutzt das Start-up »Batene« die Räume zur Entwicklung innovativer Batterietechnologien.
Das Areal zeigt eindrucksvoll, wie historische Bausubstanz für neue Nutzungen geöffnet wird und wie soziale, ökologische und technologische Ansätze in einem zukunftsfähigen Quartier zusammenfinden.

Thea Leisinger / IBA’27-Team

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