Tag der Architektur 2025
Exkursion in die Schorndorfer Vorstadt mit der Kammergruppe Rems-Murr-Kreis der AKBW
Beim Tag der Architektur der Kammergruppe Rems-Murr am 28. Juni 2025 in Schorndorf standen gemeinsam mit der IBA’27 die Potenziale von Leerstand und städtebaulichen Lücken im Mittelpunkt. Im Lederer-Areal stellte Franziska Haist, Fachbereichsleitung Stadtentwicklung und Baurecht der Stadt Schorndorf, die städtebaulichen Ziele der Schorndorfer Vorstadt sowie erste Ergebnisse des Stadtentwicklungskonzepts (STEK) vor. Sie zeigte präzise auf, wie vorhandene Bestandsflächen als Grundlage für neue, vielfältige Nutzungen dienen können und welche Chancen eine behutsame Aktivierung bietet.
Andreas Hofer, Intendant der IBA’27, ordnete die Projekte in der Schorndorfer Vorstadt in den übergeordneten Rahmen der Internationalen Bauausstellung ein und gab einen Ausblick auf das Ausstellungsjahr 2027. Dabei wurde deutlich, wie lokale Maßnahmen in ein regionales und internationales Gesamtkonzept eingebettet werden können.
Das Wohnprojekt »Leben in der Vorstadt« der Genossenschaft RemstalLeben eG präsentierten die Vorstände Lisa Kober und Michael Knödler. Sie erläuterten, wie genossenschaftliches Bauen, gemeinschaftlich nutzbare Räume und der respektvolle Umgang mit historischer Bausubstanz kombiniert werden können. Durch die Ergänzung mit Neubauten in Holz-Stroh-Bauweise entsteht eine qualitätsvolle Nachverdichtung, die bestehende Strukturen stärkt und gleichzeitig neue Wohnformen ermöglicht.
Den städtebaulichen Entwurf für das »Quartier der Generationen« auf dem ehemaligen Bauhofareal stellten Marlène Witry (Schürmann + Witry Architekten) und Romina Christen-Klenk (IBA’27) vor. Der Entwurf setzt auf autofreie Mobilität, nachhaltige Bauweisen und flexible, generationenübergreifende Wohn- und Arbeitsformen. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie ein ausgewogenes Zusammenspiel von Gemeinschaft, individueller Nutzung und Freiraum gelingen kann.
Die Besichtigung der Hahnschen Mühle bot schließlich einen differenzierten Einblick in den Umgang mit denkmalgeschützten Industriebauten. Anna Wahl präsentierte ihre Masterarbeit mit einem Konzept, das den Bestand sensibel weiterentwickelt und gleichzeitig neue Impulse für das gesamte Quartier der Vorstadt eröffnet.
Aus Sicht der IBA’27 hat die Veranstaltung verdeutlicht, dass Leerstand und Brachen wertvolle Ausgangspunkte für neue Formen des Wohnens und Zusammenlebens bieten. Die vorgestellten Projekte zeigen, dass durch sorgfältige Planung, qualitätsvolle Architektur und kooperative Prozesse regionale Identität gestärkt und nachhaltige Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt werden.
Vielen Dank an Moritz Seifert und Alexander Wahl von der Kammergruppe Rems-Murr für die tolle Veranstaltung und gelungene Kooperation.



Tina Muhr / IBA’27-Team
