Mut zum Prozess: Krankenhaus Sindelfingen in der »Hochparterre«
»Würde man in den Amtsstuben einer bürgerlichen Mittelstadt wie Sindelfingen ernsthaft über Clusterwohnen, autoarme Quartiere und Bauteilwiederverwendung nachdenken, wäre da nicht die IBA’27?« fragt die Autorin Deborah Fehlmann. Ihr Beitrag in der Schweizer Zeitschrift Hochparterre porträtiert das IBA’27-Projekt Krankenhausareal Sindelfingen und erzählt von Mut, neuen Wohnformen und dem »präventiven Strukturwandel«, den die IBA’27 in der Region Stuttgart anstößt.
Für ihre Recherchen nahm sich Fehlmann im Mai Zeit für einen ausführlichen Besuch bei uns und in Sindelfingen, um das Areal kennenzulernen und mit uns sowie den Vertreter:innen der Stadt intensiv zu sprechen. Dafür herzlichen Dank!
Sehr lesenswert ist auch der begleitende Kommentar »Projekt oder Prozess?«, der den Wettbewerb für das Areal pointiert analysiert. Im Zentrum stehen die beiden bestplatzierten Entwürfe – und damit zwei grundverschiedene Ansätze: Die Sieger Studio Wessendorf mit Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten setzen auf ein klares städtebauliches Zielbild, unter anderem mit kleinteiligen Neubauten als Ergänzung zum großmaßstäblichen Bestand. Die Zweitplatzierten Pool Architekten mit Westpol Landschaftsarchitekten verfolgen einen offenen Entwicklungsprozess: Die endgültige Gestalt des Quartiers soll Schritt für Schritt gemeinsam mit Öffentlichkeit und künftiger Nutzerschaft entstehen, mit Raum »zum Austesten, Verwerfen und Weiterentwickeln«. Die Konversion des Areals sei eine »Mammutaufgabe, für die zudem keine bewährten Rezepte vorliegen«, so Fehlmann. Sie lobt das Projekt als »beherztes Vorhaben« und wünscht den Macher:innen »Mut, auch in Sachen Planungsprozesse und -instrumente Neues zu wagen«.
Beide Texte sind auf hochparterre.ch gegen Eingabe der E-Mail-Adresse kostenlos lesbar:
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Zur Kritik
Hörtipp: Die neue Folge des Hochparterre-Podcasts fragt: »Wie verändert man eine ganze Region?« IBA’27-Intendant Andreas Hofer spricht mit Deborah Fehlmann über die Rolle der IBA beim Strukturwandel, Umbauprojekte als Schlüssel zur postfossilen Stadtregion und die Dringlichkeit zu handeln, um nicht ins wirtschaftliche und städtebauliche Abseits zu geraten.
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Tobias Schiller / IBA’27-Team
