11.06.25

Ein Ort für alle: Die neue Mitte im IBA’27-Projekt »Böckinger Straße«

Mitten im neuen Wohnquartier der SWSG an der Böckinger Straße entsteht ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen. Eine Kita und eine Begegnungsstätte bilden gemeinsam das Herz des Viertels – umrahmt von Grünflächen, Spielbereichen und Sitzgelegenheiten. Der Platz zwischen den Häusern wird zum sozialen Mittelpunkt: ein offener Raum für Gespräche, Begegnungen und gemeinsames Spiel. Den Wettbewerb zur Gestaltung dieser Quartiersmitte haben UTA Architekten und Stadtplaner aus Stuttgart gewonnen. Inzwischen ist die Baustelle eingerichtet – der Bau läuft. Wer mag, kann über die Baustellenkamera einen Blick darauf werfen.

Baustellenkamera Böckinger Straße am 11.06.25. Bild: SWSG

Begegnungsstätte mit Weitblick

Am Quartierseingang empfängt die neue Begegnungsstätte Besucher:innen mit einer offenen, einladenden Architektur. Der flache Bau mit seiner grünen Hülle und großzügigen Glasflächen wirkt transparent und freundlich. Highlight ist die öffentlich zugängliche Dachterrasse: Sie bietet tagsüber freien Zugang, lädt mit Pflanzen und Sitzplätzen zum Verweilen ein – und öffnet den Blick bis ins Feuerbacher Tal. Eine Rutsche verbindet das Dach mit dem Hof und schafft einen spielerischen Übergang zwischen den Ebenen.

Die begrünte Fassade ist mehr als ein Gestaltungselement: Sie schützt vor Hitze, verbessert das Mikroklima und bietet Lebensraum für Vögel und Insekten. Auch beim Bauen wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: Viele Materialien stammen aus dem Rückbau anderer Gebäude – darunter Türen, Leuchten und Teile einer Küche. Innen kommen Lehmwände zum Einsatz. Sie sorgen für ein gutes Raumklima und lassen sich später einfach recyceln.

Kita mit Holz, Licht und Garten

Direkt nebenan liegt die neue Kita – eingebettet in das ansteigende Gelände. So entsteht ein Garten mit unterschiedlichen Höhen, der zum Entdecken einlädt. Gleichzeitig bleibt genügend Abstand zu anderen Gebäuden, was für Ruhe und viel Tageslicht in den Gruppenräumen sorgt.

Das Gebäude ist ein Hybridgebäude aus Holz und Beton. Die warme Holzfassade bleibt sichtbar und verleiht der Kita einen natürlichen Charakter. Großzügige Fenster öffnen den Blick in den Garten und schaffen helle, freundliche Räume. Die innere Struktur ist flexibel – so können Räume später an neue Bedürfnisse angepasst werden. Auch hier kommen Lehmwände zum Einsatz, die das Raumklima unterstützen.

Auf eine zentrale Lüftungsanlage wurde bewusst verzichtet. Stattdessen sorgen Fenster und Öffnungsklappen für frische Luft – besonders in den kühleren Sommernächten. Die Betondecken speichern Kühle und helfen, die Innenräume angenehm temperiert zu halten.

Für UTA Architekten ist es wichtig, dass Architektur heute Mehrwerte für die Gesellschaft und das Klima schafft. Sigrid Müller-Welt, UTA Architekten: »Ziel sind nachhaltige Lebensräume, welche langfristig flexibel nutzbar bleiben und das Klima schonen. Wichtige Aspekte sind z.B. die Biodiversität zu fördern, Ressourcen wiederzuverwenden und recycelbare Materialien zu nutzen.«

Thea Leisinger / IBA’27-Team

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Logo IBA27