Baustellen-Update Quartier am Rotweg: Eine inklusive Kita fürs Quartier
Drei Kräne ragen über das Quartier, die Ecke an der Fleiner Straße in Stuttgart-Rot verändert sich spürbar. Wo bislang alte Nachkriegszeilenbauten standen, wächst ein neues Stück Stadt: das »Quartier am Rotweg«. Zehn Häuser, 220 Wohnungen, ein Konzept für eine soziale Nachbarschaft – bis 2027, zum Ausstellungsjahr der IBA’27. Den Anfang macht das Haus »Diana«: ein Hybridbau aus Beton und Holz, entworfen vom Wiener Büro StudioVlayStreeruwitz. Die Genossenschaft Neues Heim baut. Die ersten Geschosse stehen bereits.
Ein Haus für viele
Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss zieht die Kita »Zusammen wachsen« ein, eine Einrichtung mit einem in Stuttgart einzigartigen inklusiven Konzept. Kinder mit Mehrfachbehinderung erhalten dort erstmals die Möglichkeit, gemeinsam mit allen anderen in einer regulären Kindertageseinrichtung betreut zu werden. Die Kita führt die bisher getrennten Systeme von Schulkindergärten und Regeleinrichtungen zusammen und setzt ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion. Direkt angrenzend: ein geschützter Spielbereich im Grünen und eine Gewerbefläche mit Terrasse zur Südseite, offen zur Nachbarschaft.

Raum für Alltag und Austausch
Ab dem zweiten Obergeschoss wird gewohnt. Die Wohnungen gruppieren sich um ein offenes, begrüntes Atrium – ein lichter Innenhof statt dunkler Flure. Viele Küchen orientieren sich zum Atrium, fördern Austausch, Licht und Luftzirkulation. Zwei gemeinschaftliche Dachterrassen bieten Rückzugsorte im Grünen: eine mit Hochbeeten und Sitzinseln, die andere mit weitem Blick ins Quartier.
Das Wohnangebot ist vielfältig: barrierefreie Zwei-Zimmer-Wohnungen, flexibel nutzbare Drei- bis Fünf-Zimmer-Grundrisse, großzügige WGs mit bis zu sieben Zimmern. Wer hier wohnt, findet nicht nur Raum, sondern Anschluss.
Gestaltet ist das Haus mit Haltung: Eine Fassade aus Holz, durchzogen von französischen Fenstern und begrünten Balkonbändern. Außenliegende Stoffvorhänge schützen vor Sonne und Einblicken. Die Eingänge sind klar akzentuiert, die Materialien im Inneren robust, farbig gesetzt und langlebig gedacht. Das Dach kombiniert Photovoltaik mit intensiver Begrünung und wird zum stillen Mitspieler einer nachhaltigen Stadt.

Dietmar Hahn vom StudioVlayStreeruwitz: »Diana ist ein Stadthaus mit grünem Herzen, das durch seine bunte Nutzungsmischung und flexible Wohnformen einen sozialen Lebensraum für Menschen in jeder Lebensphase bieten soll.«
Der Bau ist Teil eines größeren Plans: Das städtebauliche Konzept stammt von ISSS research architecture urbanism (Berlin) und topo*grafik (Marseille). Die Architektur verantworten ISSS, EMT Architekten und StudioVlayStreeruwitz. Mit dem Quartier entsteht ein Ort, der Gemeinschaft fördert, ökologische Standards setzt – und die Stadt von morgen mitdenkt. Wer mag, kann dem Baufortschritt live per Kamera folgen.



Thea Leisinger / IBA’27-Team
1 Kommentar

große, große Freude 🎉
Markus